Wie jedes Fenster verschmutzt auch eine PV- Anlage, die im Freien steht und verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Die richtige Reinigung ist ein essentieller Teil, um einen gleichbleibend hohen Ertrag der Anlage auf Dauer gewährleisten zu können. Erfahrungen von Reinigungsfirmen haben gezeigt, dass sich der Ertrag von einzelnen Solaranlagen auf Privat- und Gewerbedächern bei einer regelmäßigen Reinigung um bis zu 15 Prozent und bei Freiflächenanlagen um 8 bis 10 Prozent steigern kann. Bei Solaranlagen in der Landwirtschaft können es sogar 30 Prozent sein.
Daher sollte auch eine Solaranlage regelmäßig auf Verschmutzung überprüft werden. Wird dabei festgestellt, dass die Anlage einer Reinigung bedarf, ist es wichtig, die richtigen Reinigungsmittel, -geräte und -technik zu kennen, um die Verschmutzung effizient zu beheben, ohne die Oberflächenversiegelung zu beschädigen. Eine PV-Reinigung ist nicht zwingend bei jeder Anlage erforderlich. Ob es Verschmutzungen gibt, von welcher Art diese sind und wie man sie behebt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Standort, Ausrichtung und Dachneigung
Generell gilt, dass es für Photovoltaikanlagen Standorte gibt, die eher unproblematisch und sauber sind, so wie es auch Gebiete gibt, die verstärkt Schmutzquellen aufweisen. Oft wird bereits bei der Planung der PV-Anlage darauf geachtet, dass möglichst wenig Schmutzquellen in unmittelbarer Nähe sind.
Die häufigste Verschmutzung auf Solaranlagen sind Blütenstaub, der vor allem in ländlichen Gebieten auftaucht, tierische Fette, die PV-Anlagen
in der Nähe von landwirtschaftlichen Betrieben verunreinigen und Industrieanlagen, die dafür verantwortlich sind, dass sich ein Film von industriellen Abgasen auf in der Nähe montierten Anlagen bilden kann.
Wer also eine Solaranlage direkt auf einem Stall montiert, muss damit rechnen, dass ein höherer Reinigungsaufwand und damit Reinigungskosten entstehen können.
Weitere Quellen, die Oberflächen von Solar- modulen verunreinigen und damit die Leistung der Photovoltaikanlagen beeinträchtigen können, sind Blätter und Nadeln von Bäumen, Flechten, Algen, Pilze und Moose sowie Insekten und Vogelkot.
Ein weiterer wichtiger Faktor, der ebenfalls bereits bei der Planung der PV-Anlage bedacht werden sollte, ist die Ausrichtung der Anlage. „Es hat sich gezeigt, dass Anlagen, die nicht ideal nach Süden ausgerichtet sind, leichter von Pionierpflanzen besiedelt werden können. Eine Verschmutzung, die die Wirtschaftlichkeit der Anlage ebenfalls beeinflussen kann“, erklärt Wippich.
Neben dem Standort ist die Neigung der PV-Anlage ein weiterer Faktor, der eine Rolle bei Verschmutzung spielt. Es gilt: Je flacher die Neigung, desto stärker und häufiger kann die Solaranlage verschmutzen. Hat die Anlage einen großen Winkel, lagert sich Schmutz nicht so leicht darauf ab. Die Selbstreinigung der Module ist effizienter.
Richtig Reinigen
Keine Photovoltaikanlage hat einen Persilschein gegen Verschmutzung. Manche PV- Anlagenbesitzer glauben, dass Regen immer allein in der Lage ist, die Anlage zu reinigen. Leider ist dies nicht immer der Fall. Zwar besitzen Solaranlagen inzwischen gute Wirkungsgrade, diese werden jedoch stark reduziert, wenn sich Verschmutzungen wie Staub, Abgase oder Vogelkot auf den Solarmodulen absetzen.
Eine regelmäßige Reinigung von potenziell gefährdeten Photovoltaikanlagen in Gebieten mit starker Verunreinigung ist daher unumgänglich, da eine saubere Anlage Voraussetzung für einen optimalen Wirkungsgrad ist. Oft reinigen Besitzer ihre Anlage mit normalem Leitungswasser. Dabei lassen sie eines außer Acht: Durch diese Form der Reinigung kann sich jedoch Kalk auf der Glasoberfläche der Module ablagern. Deshalb sollte die Anlage mit entmineralisiertem Wasser gereinigt werden.
Seit Jahren stellt man sich im Bereich PV- Reinigung die Frage, ob Rotationsbürsten und Rotationssysteme eine sinnvolle Reinigung für Solaranlagen darstellen. Gerade für Kleinanlagen auf Einfamilienhäusern vereinfacht eine Rotationsbürste die Reinigung. Teleskopstangen mit innenliegender Wasserführung, wie sie einige Hersteller anbieten, sorgen dafür, dass die Anlage bequem vom Boden aus gereinigt werden kann. Mit dem passenden Filtergerät kann das Ganze an einen normalen Gartenschlauch angeschlossen werden. Wer sich keinen Filter für kalkfreies Wasser kaufen möchte, kann die Anlage auch mit einem Reinigungsmittel säubern, das mit einer Kalk-Stopp-Formel ausgestattet ist.
Die Reinigung von Photovoltaikanlagen sollte nicht mit herkömmlichen Haushaltsreinigern betrieben werden. Diese können die Oberflächen- charakteristik des Glases verändern, sodass es zu Leistungseinbußen der Anlage kommen kann. Zudem können ungeeignete Reinigungsmittel Glaskorrosionen verursachen und unter anderem die Silikondichtung zwischen Glas und Alurahmen beschädigen.
Ist die Anlage zu groß oder unzugänglich zur manuellen Reinigung, kann ein Wartungsroboter helfen. Dieser bewegt sich mit Hilfe von zwei gegenläufig rotierenden Reinigungsbürsten auf der PV-Anlage und wird vom Wasserdruck angetrieben. Er ermöglicht eine schnelle und wirtschaftliche Reinigung großflächiger PV-Anlagen mit starker Verschmutzung und wird per Fernbedienung betrieben. Hier existieren verschiedenste Reinigungsmöglichkeiten, die von diversen Unternehmen angeboten werden.
Wie oft eine Solaranlage gereinigt werden muss, ist per se schwer zu sagen und hängt stark vom Standort ab. Wenn der Fachmann für die periodische Wartung der Anlage vor Ort ist, kann er prüfen, ob die Anlage gereinigt werden muss. Sollte sich außerhalb der Wartung durch Überwachung der Anlage oder durch Beobachtung des Kunden herausstellen, dass die Anlage aufgrund von starker Verunreinigung nicht optimal funktioniert, schicken Firmen wie die ENVARIS GmbH sofort einen professionellen Reiniger vorbei. Das Wichtigste jedoch ist, dass die Reinigungsgeräte und -mittel vom Hersteller der Module freigegeben sind. In jedem Fall sollte vor jeder Reinigung überprüft werden, welche Modulreinigung der Hersteller empfiehlt. Wird die Solaranlage unfachmännisch gereinigt, kann die Garantie erlöschen.
Weitere Informationen zum Thema Service rund um die Photovoltaikanlage finden Sie auch unter: www.envaris.de