02.08.2012

Schüco schließt seine Dünnschicht Standorte

Das Unternehmen geht nicht davon aus, dass sich die derzeitigen Marktbedingungen nachhaltig ändern wird und hat daher den Beschluss gefasst, die Fertigung in den Dünnschichtwerken aufzugeben.

Die weltweit sehr schwierigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Photovoltaikbranche sind Gründe dafür, dass die Geschäftsleitung der Schüco International KG entschieden hat, die Produktion und den Bereich Forschung & Entwicklung (F&E) in den Dünnschichtwerken aufzugeben

Seit dem Jahr 2011 steht die Schüco Sparte Neue Energien unter extremer Anspannung und Ungewissheit, wie sich die weltweite Marktsituation weiter entwickeln wird.

Nachdem die gesamte Photovoltaik-Branche bereits im letzten Jahr Preissenkungen für Module von bis zu 40% verkraften musste, sind nach wie vor bestehende Produktionsüberkapazitäten und die politisch in die Länge gezogene Diskussion über das neue Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) in Deutschland für weitere Preisnachlässe mitverantwortlich. In ganz Europa sind darüber hinaus die Rahmenbedingungen für Photovoltaik entweder ständigen Diskussionen ausgesetzt oder bereits so entschieden, dass deren Förderung massiv nach unten gefahren wird oder komplett ausgelaufen ist.

Die Schüco Sparte Neue Energien hatte bereits 2011 mit extrem sinkenden Preisen und fehlender Nachfrage in Teilen von Europa zu kämpfen und fiel nach einem Umsatz von über 1 Milliarde Euro in 2010 auf knapp 850 Mio. Euro (-19,0%) zurück. Auch im ersten Halbjahr 2012 musste die Sparte erneut einen zweistelligen Umsatzrückgang hinnehmen, da in den Volumenmärkten Deutschland, Frankreich, Italien und den USA wettbewerbs- und marktbedingt deutliche

Umsatzrückgänge zu verzeichnen sind. All dies hat insbesondere in den beiden Dünnschichtwerken zu negativen Ergebnissen geführt und Schüco in 2011 und 2012 belastet. Nach aktueller Einschätzung erwartet das Unternehmen für dieses Jahr einen weiteren Umsatzrückgang in dieser Sparte.

Der in dieser Höhe nicht erwartete Preisverfall bei kristallinen Photovoltaikmodulen in den letzten Jahren ist auch verantwortlich dafür, dass aus Schüco Sicht eine wettbewerbsfähige Produktion von Dünnschichtmodulen in Deutschland trotz massiver Einsparungen und extremer Anstrengungen aller Beteiligten nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Die Produktion an beiden Standorten ist bereits herunterge fahren worden.

Da nicht davon ausgegangen werden kann, dass sich die derzeitigen Marktbedingungen nachhaltig ändern werden, hat die die Geschäftsleitung der Schüco International KG den Beschluss gefasst, die Eigenfertigung und F&E in den Dünnschichtwerken aufzugeben. Daher werden die Produktion und der Betrieb in diesen Standortenvollständig und dauerhaft eingestellt. In Osterweddingen (b. Magdeburg) erfolgt dies zum 30.09.2012 und in Großröhrsdorf (b. Dresden) zum 31.08.2012. Der F&E-Standort in Bielefeld wird zum 31.12.2012 geschlossen. Schüco ist sich der Tragweite dieser Entscheidung für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr wohl bewusst. Auf- grund der Marktsituation gibt es hierzu leider keine Alternative.

Die Schüco TF GmbH & Co KG bzw. die Malibu GmbH & Co KG wird den Kolleginnen und Kollegen zum Zeitpunkt des Ausscheidens eine freiwillige Abfindung zahlen, die sich an Betriebszugehörigkeit und Monatseinkommen orientieren wird. Darüber hinaus unterstützt Schüco sie durch geeignete Maßnahmen bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.

Im Gegensatz zu vielen Marktteilnehmern in der Solarbranche kann Schüco diese notwendige Konsolidierung des Solargeschäfts auf der soliden Basis einer hohen Eigenkapitalausstattung und der nachhaltig erfolgreichen Sparten Metallbau und Kunststoff bewältigen. Nach wie vor rechnet sich Schüco sehr gute Chancen auf den internationalen Märkten für Neue Energien aus, in dem die Firma die Entwicklung und Vermarktung von innovativen Systemlösungen für nahezu jeden Anwendungsbereich noch stärker in den Focus nimmt – ganz gleich ob es sich um Privathäuser, Geschäftshäuser, Industrie- und Gewer- bedächer oder Freiflächen handelt. Die optimal abgestimmten Gesamtsysteme aus Photovoltaikmodulen, Thermiekollektoren, Monta- gesystemen, Wechselrichtern und Installationskomponenten überzeugen durch hohe Solarerträge und Wirtschaftlichkeit bei sicherem Anlagenbetrieb. Mit Lösungen zur Speicherung und Vernetzung wird die selbst erzeugte Energie so intelligent genutzt.

Aus dieser Konsolidierungsphase wird Schüco mit seinen drei Spar- ten gestärkt hervorgehen, denn das Sparen von Energie, die effizientere Nutzung von Energie und die Suche nach neuen klimaneutralen Energiequellen ist ein Weltthema jenseits aller konjunkturellen Hochs und Tiefs, das keine nationalen Grenzen kennt.


Quelle: Schüco
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