12.01.2015

Was ist nach einem Sturmschaden an der PV Anlage zu tun?

Lesen Sie einen spannenden Artikel der ENVARIS GmbH aus Berlin, die bundesweit als Sachverständige aktiv sind.
ENVARIS GmbH In den letzten Tagen haben die Stürme Felix und Elon wieder weite Teile von Norddeutschland in Atem gehalten. Neben umgeknickten Bäumen und abgedeckten Dächern, waren auch eine Reihe von Photovoltaikanlagen dem Sturm ausgesetzt. Falls auch Sie sich fragen, ob Ihre Photovoltaikanlage vom Sturm betroffen war, finden Sie hier eine kurze Anleitung für eine Vorgehensweise nach einem Sturm.


WAS NACH EINEM STURMSCHADEN AN DER PHOTOVOLTAIKANLAGE TUN?

Grundsätzlich ist Sturm nicht gleich Sturm. Je nach Windstärke und Windrichtung können Stürme unterschiedliche Beschädigungen an der Photovoltaikanlage hinterlassen, wie z.B.:

  • keine sichtbaren Spuren
  • Kratzer auf dem Solarglas
  • Solarmodule mit Glasbruch
  • lose oder herausgerissene Solarmodule
Egal wie stark der Sturm war und wie die Solaranlage am Sturmtief stand, es empfiehlt sich immer die Solaranlage nach einer geregelte Vorgehensweise zu prüfen.

Nehmen Sie Ihre Photovoltaikanlage selbst in Augenschein. Aber Achtung, halten Sie entsprechenden Abstand und fassen Sie als keine beschädigten oder herabhängenden Anlagenteile an.

Bei einem sichtbaren Schäden wie Kratzern auf dem Solarglas, Solarmodulen mit Glasbruch oder herausgerissenen Solarmodulen machen Sie Fotos der Photovoltaikanlage.

Kontrollieren Sie die Funktion Ihrer Wechselrichter und der Anlagenkommunikation. Diese könnten durch Blitzeinschläge einen Überspannungsschaden aufweisen.

Kontrollieren Sie Ihre Ertragsdaten an Ihrem Wechselrichter oder im Monitoringsystem. Durch Sturm können Photovoltaikmodule auch auf Zellebene (Zellbruch und Mikrorisse) beschädigt werden. Ebenfalls können durch Bypass-Dioden in den Photovoltaikmodulen beschädigt sein. Sollte es hierbei Unsicherheiten geben, wenden Sie sich an Ihren Installateur oder einen entsprechenden Serviceprofi wie die ENVARIS GmbH.

Sind offensichtliche Schäden an der Photovoltaikanlage vorhanden, holen Sie sich einen Kostenvoranschlag für deren Reparatur ein.

Sind keine offensichtlichen Schäden vorhanden und die Solaranlage hat schlechte Ertragswerte, lassen Sie die Anlage von einem Fachmann z.B. mit einer Kennlinienmessung prüfen. So können Sie evtl. Leistungsminderungen oder ausgefallene Module erkennen. Um Schäden (Zellbruch oder Mikrorisse) in den Modulen festzustellen, wäre eine Elektrolumineszenzmessung notwendig. Diese sollten Sie jedoch erst nach Rücksprache mit Ihrem Versicherer durchführen.

Wird die Photovoltaikanlage aufgrund zu starker Schäden abgeschaltet, dokumentieren Sie den Tag der Abschaltung und wer die Anlage abgeschaltet hat.

Melden Sie den Sturmschaden an der Photovoltaikanlage Ihrer Versicherung und fügen Sie neben dem Schadenhergang entsprechende Fotos und/oder Daten (z.B. aus dem Monitoring oder vom Wechselrichter) als Beleg bei.

Nach dem sich die Versicherung einen Überblick über Ihren Fall verschafft hat, wird sie Ihnen im Normalfall eine Freigabe für die Reparatur Ihrer Photovoltaikanlage erteilen. In machen Fällen sendet die Versicherung im Vorfeld einen Sachverständigen, wie z.B. die ENVARIS GmbH, um sich einen Überblick über die Photovoltaikanlage zu verschaffen. Dieser wird je nach Sachverhalt weitere Prüfungen der Anlage wie z.B. eine Elektrolumineszenzmessung empfehlen oder durchführen.

Warten Sie vor der Reparatur der Photovoltaikanlage immer die Freigabe Ihrer Versicherung ab.

Für Fragen zum einem Sturmschaden an der Photovoltaikanlage und auch für weitere Infos rund um das Thema Photovoltaik steht Ihnen das ENVARIS-Team jederzeit gerne zur Verfügung. Rufen Sie uns an unter +49 30 288 8493 110 oder schreiben Sie uns eine E-Mail: kontakt(at)envaris.de.

Quelle: ENVARIS GmbH
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