01.10.2013

Weniger Photovoltaik-Zubau in Deutschland

Rund 10.000 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 291,64 Megawatt wurden im August neu installiert


Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind im August gut 10.000 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 291,64 Megawatt neu installiert worden. Ab Oktober werden die Einspeisevergütungen für Photovoltaik-Anlage zwischen einem und zehn Megawatt Leistung erstmals unter zehn Cent je Kilowattstunde sinken. Nach dem Zusammenbruch des Marktes für Solarparks mit mehr als zehn Megawatt Leistung könnte es nun auch in diesem Segment kaum noch neue Anlagen geben.


Die Bundesnetzagentur hat die Photovoltaik-Zubauzahlen für den Monat August veröffentlicht. Demnach sind 10.109 neue Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 291,64 Megawatt neu bei der Behörde gemeldet worden. Wie schon in den Vormonaten sind erneut keine Solarparks mit mehr als zehn Megawatt Leistung in Deutschland installiert worden. Erstmals seit vier Monaten unterschritt die neu installierte Photovoltaik-Leistung damit wieder die 300-Megawatt-Marke. Die Zahl der Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung zwischen einem und zehn Megawatt betrug nach den veröffentlichten Zahlen knapp 50. Während große Solarparks in Deutschland seit der letzten EEG-Novelle im vergangenen Jahr keine Photovoltaik-Einspeisetarife mehr erhalten, wird nun auch die Vergütung für das mittelgroße Segment ab Oktober unter zehn Cent je Kilowattstunde fallen. Die neu installierte Photovoltaik-Leistung in Deutschland lag damit nach Angaben der Bundesnetzagentur zwischen Januar und August bei knapp 2400 Megawatt.


Die Photovoltaik-Einspeisevergütung wird in Deutschland seit der EEG-Reform 2012 monatlich abgesenkt. Derzeit liegt die Degression bei 1,8 Prozent. Im Oktober fallen damit die Einspeisetarife auf 14,27 Cent für Photovoltaik-Anlagen bis 10 Kilowatt Leistung; 13,54 Cent je Kilowattstunde für Dachanlagen bis 40 Kilowatt Leistung und 12,08 Cent je Kilowattstunde für Photovoltaik-Anlagen bis ein Megawatt Leistung. Bei Dachanlagen und Freiflächen-Kraftwerken, die eine Leistung zwischen einem und zehn Megawatt Leistung haben, werden die Betreiber für ihren Solarstrom ab Oktober nur noch 9,88 Cent je Kilowattstunde erhalten. Es steht daher zu befürchten, dass Anlagen in diesem Segment nur unter speziellen Umständen – wie der Eigenverbrauch des Solarstroms – wirtschaftlich zu betreiben sind.

Ende Oktober muss die Bundesnetzagentur die neue monatliche Degression der Einspeisetarife festlegen. Wenn dann erneut die Zubauzahlen der vorangegangen Monate – also Oktober 2012 bis September 2013 – herangezogen werden, ist von einer weiteren Abschwächung der monatlichen Degression auszugehen. Nach den bislang bekannten Zahlen lag der Zubau zwischen Oktober 2012 und August 2013 bei 3771,67 Megawatt. Damit ist der Zielkorridor für den jährlichen Photovoltaik-Zubau, den die Bundesregierung bei 2500 bis 3500 Megawatt pro Kalenderjahr festgesetzt hat, nur leicht überschritten. Zumal sich in diesem Jahr der monatliche Bau neuer Photovoltaik-Anlagen bei rund 300 Megawatt eingepegelt zu haben scheint. Der niedrigste Zubau war im Februar mit gut 210 Megawatt; der höchste Wert ist im April mit knapp 367 Megawatt erreicht worden. Eine Degression von monatlich 1,4 Prozent ist daher für die Monate November, Dezember, Januar wahrscheinlich. (Sandra Enkhardt)

Quelle: PV Magazine Deutschland
Link: http://www.pv-magazine.de/nachrichten/details/beitrag/photovoltaik-zubau-in-deutschland-weiter-rcklufig_100012571/

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