30.08.2012

Zusätzlicher Schutz ist ein Muss

Installation von PV-Schaltanlagen im Außenbereich

Sonne – Regen, Hitze – Kälte: Bei der Installation von PV-Schaltanlagen im Freien müssen viele Einflussfaktoren beachtet werden. So kann UV-Strahlung am Installationsmaterial starke strukturelle Schäden bis hin zur Zerstörung hervorrufen. Deshalb dürfen Produkte aus Polystyrol nicht im Außenbereich eingesetzt werden.

Spelsberg hat für starke äußere Einflüsse Gehäuse und Verbindungsdosen in Industriequalität (iQ) entwickelt.

Dank ihres robusten Materials aus Polycarbonat werden diese Produkte diesen und weiteren Anforderungen gerecht. Dennoch müssen bei der Installation im Außenbereich einige wichtige Punkte beachtet werden. Grundsätzlich gilt: Kein PV-Schaltgerät kann im Außenbereich ungeschützt installiert werden. Bei der Auswahl der Komponenten stellen die Herstellerangaben zu den Produkteigenschaften nur eine Orientierung dar. Bei der Planung müssen sie immer im Zusammenhang mit den jeweils gültigen Installationsvorschriften gesehen werden. Abhängig von den speziellen Voraussetzungen am Installationsort sind zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich.

Neben dem Schutz vor UV-Strahlung gilt es, die Produkte vor hohen Temperaturen zu schützen. Bei der Planung eines Iso-Verteilers im Außenbereich müssen sowohl die Verlustleistung der Einbaugeräte selbst als auch die Umgebungstemperatur und die Installationsart berücksichtigt werden. Laut Norm darf die Umgebungstemperatur für Schaltgeräte-Kombinationen im 24-Stunden-Mittel zwischen -25°C und +35°C liegen. Eine kurzzeitige Erwärmung bis +40°C ist möglich. Die iQ-Produkte von Spelsberg sind für Temperaturen von -40°C bis +80°C geeignet. Auch die eingebauten Geräte müssen für diese Temperaturen zugelassen sein. Zudem können sowohl die Umgebungs- als auch die Innentemperatur durch starke Sonneneinstrahlung oder andere Wärmequellen ansteigen. Der Installationsort sollte daher in einem verschatteten Bereich abseits oder geschützt von Wärmequellen gewählt werden.

Schwankende Temperaturen

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Kondenswasser, das sich desto eher bildet je dichter Verbindungsdosen oder Verteilergehäuse verschlossen sind. Und zwar besonders dann, wenn die Temperaturen stark schwanken. Denn dadurch ergeben sich abweichende Druckverhältnisse in den Gehäusen. Geht die Temperatur runter, saugt das Gehäuse Luft an und beim nächsten Temperaturanstieg schlägt sich die in dieser Luft befindliche Feuchtigkeit auf der kalten Fläche des Gehäuses nieder. Die Folge: Nach und nach sammelt sich Wasser in den Verbindungsdosen oder Verteilergehäusen. Nach DIN VDE 0100-520 müssen Vorkehrungen für die Wasserabführung getroffen werden.

Spelsberg-Systeme verfügen daher an den hinteren Gehäuseseiten über ausbrechbare Kondenswasser-Öffnungen. Die Öffnungen dürfen jedoch nur genutzt werden, wenn keine erhöhten Anforderungen an den Berührungs- oder Fremdkörperschutz gelten (> IP 2X oder Staubschutz). Bei höheren Anforderungen an die Schutzart  können Belüftungsstutzen eingesetzt werden. Eine andere Alternative ist der Einsatz einer Schaltschrankheizung, die dafür sorgt, dass die Innentemperatur nicht zu stark absinkt.

Ohne ausbrechbare Kondenswasser-Öffnungen oder Belüftungsstutzen treten in den Installationssystemen Wasseransammlungen auf. Können diese nicht ungehindert abfließen, bildet sich Stauwasser, das bei tiefen Temperaturen gefriert. Das Eis kann das Gehäuse über- mäßig belasten und beschädigen. Für Installationsbereiche, die jedem Wetter ausgesetzt sind, fordert die DIN VDE 0100-712 daher eine Überdachung der Gehäuse.

Zusammengefasst bedeutet das: Ein sicherer Betrieb von PV-Anlagen im Außenbereich kann nur gewährleistet sein, wenn die Installationen geschützt werden.

Quelle: RE Regenerative Energien
Link: http://www.re-online.info/artikel/ep_Zusaetzlicher_Schutz_ist_ein_Muss_1457016.html

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